Montag, 31. März 2008

Ostereier im Herbst...

Was macht man eigentlich zu Ostern, dem Fest, an dem zum Zeichen des Frühlingserwachens Eier und Schokohasen im frischen Gras versteckt werden, in Neuseeland? Genau das gleiche wie in Europa: Es werden Eier und Schokohasen versteckt. Klingt komisch, ist aber so. :) Wir versteckten zwar Osterneste für unsere Mitbewohner, nachdem wir aber wussten, dass für uns keiner ein Nest verstecken würde, haben wir das lange Wochenende genutzt, um die Südinsel ein wenig zu erkunden.

Am Donnerstag Abend ließen wir das Wochenende bei einem Konzert von Jack Johnson einklingen.


Hier waren wir wieder einmal überrascht über die Disziplin der Neuseeländer - anstatt sich um den Eingang zu drängeln, wurde hier eine lange Schlange gebildet, die ein paar Biegungen machen musste, weil sie sonst nicht auf den Parkplatz gepasst hätte *g*.

Am Freitag Vormittag machten wir uns gemeinsam mit Alma und Annedore in einem gemietetem Mazda Familia auf den Weg in Richtung Arthur's Pass. Entlang der Westküste mit einem Stopp am Strand von Hokitika ging es dann weiter nach Hokitika Gorge, wo es eine Hängebrücke über extrem türkisfarbenes Wasser gab.



Das Wasser gefiel leider auch den Sandflies sehr gut, und deshalb machten wir uns schon relativ bald wieder auf den Weg in Richtung Harihari, der Metropole der Südinsel ;) . Hier befanden sich außer einem Convenience Store und ca. 3 Häusern auch zwei Unterkünfte. Da wir uns nicht entscheiden konnten, welche uns besser gefiel, mieteten sich Alma und Annedore in FlexBush Motel ein, während Eva und ich unser Glück im Motor Inn versuchten. :)

Am nächsten Morgen ging unsere Reise dann durch den Regen weiter in Richtung Fox und Franz Josef Glacier. Der nach dem österreichischen Kaiser benannte Franz Josef Glacier hat von uns leider keinen Besuch bekommen, wir haben den Fox Glacier vorgezogen. :)



Danach spazierten wir um den Lake Matheson, die versprochenen wunderschönen Spiegelungen der Gletscher im Wasser konnten wir wegen dem Nebel aber leider nicht sehen, dafür waren die Eindrücke vom Gebiet um den See, das sehr an den Regenwald erinnerte, auch sehr schön. :)



Vor allem gab es hier sehr interessante Pilze in allen Farben... am Abend gab es blauen Pilzeintopf ;).

blauer Schlumpfpilz

Das Wetter wurde immer besser, und als wir nach ein paar Zwischenstopps bei Wasserfällen auf dem Weg bei unserem nächsten Zwischenziel, Wanaka, ankamen, war es sogar wieder richtig sonnig. Hier suchten wir uns zuerst wieder eine Unterkunft. Trotz Hiobsbotschaften in der ersten Unterkunft ("You don't have a reservation? Okay, so you sleep in your car." "You won't find anything in Wanaka.") hatte die zweite angesteuerte Unterkunft (die eigentlich gleich um die Ecke lag) noch einige Betten in den Dorms frei. So konnten wir uns gemütlich noch auf den Weg in die Innenstadt machen.

das Zentrum von Wanaka: Lake Wanaka

Nach dem Besuch eines Wochenendmarktes in Wanaka ging es dann am nächsten Tag auch schon weiter zu unserem eigentlichen Ziel für dieses Wochenende - Queenstown, der Stadt, in der Bungee Jumping zum ersten Mal angeboten wurde. Eigentlich wurde uns für den Weg dahin im Reiseführer ein Zaun versprochen, der mit BHs vollgehängt sein sollte. Irgendwie fanden wir den aber nicht - na ja, übersieht man ja auch mal schnell. ;) Auf der Fahrt stoppten wir immer wieder bei Aussichtspunkten, Wasserfällen... zu sehen gibt es in Neuseeland ja genug!


In Queenstown machten wir uns dann sofort auf die Suche nach einer Unterkunft für die letzten zwei Nächte. Der Nachmittag galt dann der Entspannung nach den letzten Tagen, die wir doch vorwiegend im Auto verbracht hatten. Also mieteten wir uns Paddelboote und machten damit den Lake Wakatipu unsicher.


Nach einem Abendessen in der Stadt wollten wir dann eigentlich noch das Nachtleben in Queenstown erkunden, da zu Ostern hier die meisten Lokale geschlossen hatten, endete es dann doch nur in einem Nachtspaziergang.

Am nächsten Morgen starteten Alma und ich schon sehr bald in Richtung Ortszentrum - sie hat sich vom Jumping-Fieber anstecken lassen und buchte einen Canyonswing. 109 Meter über dem Shotover River stürtzt man sich hier in die Tiefe; nach 60 Metern freiem Fall fängt das Seil an zu greifen und verhilft so zu einem Swing mit einem 200 Meter Bogen bei etwa 150 km/h. Das dürften genug Details sein um zu verstehen, warum ich mitgekommen bin, um mir das anzusehen. :)

...und dafür hat Alma ca. 160 NZD gezahlt...

Eva und Annedore nahmen in der Zwischenzeit die Gondel in Queenstown, um dort eine Runde mit Luge, einer Art Sommerrodelbahn, zu drehen.

Eigentlich wollten wir uns dann an einer Weggabelung treffen, um den Ben Lomond Track zum Ben Lomond Saddle zu wandern und möglicherweise auch noch den Ben Lomond selbst zu besteigen. Dafür sollten Eva und Annedore einen Weg von der Gondel abwärts nehmen und Alma und ich von einem Parkplatz weg ein Stück bis zu einer Weggabelung gehen, wo wir uns treffen und dann weiterwandern konnten.

Irgendwie war die Wanderkarte allerdings nicht ganz das, was wir erwarteten, und so waren einige Wege nicht eingezeichnet, während andere wichtige Wege nicht zu finden waren. Alma und ich gingen so schnell wir konnten und wunderten uns schon über die Steigung und dass die Kreuzung nicht und nicht auftauchen wollte, bis wir schließlich vor der Bergstation der Gondel standen... hier merkten wir dann auch, dass der Ben Lomond Track auch direkt von der Gondel aus erreichbar war.

Nach einigen SMS zum Orten der anderen beiden beschlossen wir, dass wir einfach alle den Weg zum Ben Lomond Saddle nehmen würden, in der Hoffnung, uns irgendwo auf dem Weg zu treffen. Tatsächlich fanden wir Eva und Annedore dann auch, als sie gerade eine Rast machten.

Es ging dann noch ein wenig weiter auf den Saddle, wo wir uns dann wieder trennten - es war schon Nachmittag, Ben Lomond war noch ein Stück weg, Alma und ich wollten noch auf den Gipfel, während Eva und Annedore den Rest des Tages lieber am See verbringen wollten. Alma und ich trennten uns eine Weile später dann auch, da sie nicht mehr sicher war, wie lange sie noch weitergehen wollte, und kurz nach 5 nachmittags erreichte ich dann den Gipfel. Von hier aus konnte man eine wunderbare Rundumsicht auf die gesamte Region genießen. Das war mein Highlight des gesamten Wochenendes :).

Ein netter Mensch aus Queenstown hat mich fotografiert -
das neben mir ist das "Gipfelkreuz"


360 ° Wahnsinns-Aussicht...

Danach ging es relativ rasch wieder in Richtung Tal, da wir die ca. 1400 m Höhenunterschied natürlich noch vor Einbruch der Dunkelheit schaffen wollten.

Wieder im Backpackers angekommen fielen wir dann nach einem von Eva und Annedore gekochten Abendessen und einer (für mich leider kalten) Dusche sehr bald ins Bett, um für den nächsten Tag gerüstet zu sein. An diesem ging es nämlich wieder zurück nach Christchurch, daher verbrachten wir den Großteil des Tages im Auto. Insgesamt haben wir fast 1500 Kilometer zurückgelegt. Hier unsere Route:



Müde wie wir waren konnten wir uns eigentlich nur mehr zum Kochen und Wäsche waschen aufraffen - am nächsten Tag ging es ja wieder ins Lab... :)

Liebe Grüße,
Bettina

1 Kommentar:

Michi hat gesagt…

BERG HEIL! Endlich hat die Betty einen Gipfel gefunden, den sie bezwingen kann! Würd mich für dich freuen, wenn es noch mehr werden :)

Lg,
Michi